Das ist das übliche Vorgehen eines jeden Unternehmens. Man schaut sich an was die Stakeholder sind und konzentriert sich auf diese.
Das kann sein, aber möglicherweise identifizierst du die Stakeholder falsch oder unzureichend, wenn du die überwiegend "in den Top-Gilden oder zumindest starken Gilden" (solchen, die sich dauerhaft auf 1000 LP halten) verortest. Gemessen an den gesamten Spielerzahlen wären das nämlich recht wenige und unter ihnen eben auch die beinharten Spieler, die nie Dias kaufen. Es wären vermutlich viel zu wenige, um die Umsätze zu erzeugen, die Inno finanzieren. Wir wären vielleicht überrascht, würden wir erfahren, wie sich die zahlende Kundschaft tatsächlich zusammensetzt. Inno hingegen wird das sehr genau wissen.
Und wieso glaubst du dass es so nicht geplant war? Ich gehe schon davon aus, dass Entwickler in der Lage sind zu rechnen und dass man recht leicht zermürbungsfrei in der Mitte kämpfen kann. Das ist ziemlich vorhersehbar und dürfte auch in der Entwicklung bewusst in Kauf genommen worden sein wenn nicht sogar gezielt geplant..
Davon gehe ich eigentlich auch aus, bin aber gleichzeitig nicht überzeugt davon. Gelegentlich kommt es mir auch so vor, als hätte Inno da gewisse "schwarze Flecken", wenn es darum geht, wie Spieler ein Feature nutzen und auch ausnutzen werden, während aktive Spieler das sofort sehen. Ein Beispiel hierfür sind die wiederkehrenden Quests mit den Kämpfen im SAAB.
Die Gilden die überwiegend pendeln und sich nicht dauerhaft in den 1000er Gruppen halten können, bestehen üblicherweise überwiegend aus Gelegenheitsspielern.
Ich glaube, dass du dich hier gewaltig täuschst. Es gibt zahlreiche kleine Gilden mit anteilig vielen, tlw. durchweg hoch aktiven Mitgliedern. Es gibt davon viel mehr als es Top-Gefechtsgilden gibt, und in Summe beheimaten die auch mehr Spieler als die Top-Gefechtsgilden.
Warum sollte Inno einen Vorschlag umsetzen, der einen Großteil der beiden primären Gruppen vor den Kopf stoßen würde...
Gucken wir mal auf die Gilden, in denen du diese (zahlenden oder das Spiel am Leben haltenden) Spieler siehst, also die Gilden, die sich dauerhaft auf 1000 LP halten können, das sind die Top-Gefechtsgilden und nachfolgend starken Gilden. Sind die denn nun glücklich und zufrieden? Die nachfolgend starken (zu denen zählen wir) sind es eher nicht. Warum? Wir treten ständig gegen die Top-Gilden an, kommen in den Gefechten nur begrenzt zum Zug, bleiben aber auch nach eigentlich enttäuschenden Gefechtsverläufen auf 1000 LP. Die Top-Gilden ihrerseits beklagen gelegentlich, sie hätten keine "echten Gegner". Und wenn die Gegner zu schwach sind, gewinnt man zwar das Gefecht, kann aber - zumal verteilt auf 70-80 Mitglieder - auch nicht so viele Kämpfe machen.
....Bzw es ist fair, da jede Gilde die Möglichkeit hat selbst zur Top Gilde zu werden, wenn sie es richtig anstellt. Keine der Top Gilden ist ja über Nacht so stark geworden. Es erfordert einiges an Arbeit die Mitglieder zu werben, die Kasse vernünftig zu verwalten, GG gut zu organisieren usw. Bis man den Punkt erreicht hat, in dem die guten Spieler selbst zu einem kommen, muss man einiges investiert haben. Wer diese Arbeit nicht investieren möchte oder kann, der muss sich dann auch nicht beschweren, dass er die Leistung der großen Gilden nicht erbringen kann.
So weit ich weiß, hat sich darüber auch noch nie jemand beschwert. Die Beschwerde betraf immer das Matchmaking. In der Sage ist ein Kampf David gegen Goliat ganz schön, in der (Spiel-)Realität ist er eher frustrierend. Und mit "mangelnder Arbeit" hat es wenig zu tun, wenn eine Gilde nicht zur Top-Gilde wird oder dies vielleicht auch gar nicht sein/werden will. Aber vielleicht wird es auch neue Top-Gefechtsgilden geben, die ein oder andere ist ja schon durch Fusion (und tatsächlich über Nacht) entstanden.