Das detaillierte Feedback überlasse ich anderen, da ich mir nur diverse Tutorials angesehen/durchgelesen und das Ganze dann mal kurz angespielt habe. Aber ich spiele seit 2017 FoE (auch in mittleren bis größeren Gilden damals), mit einer Unterbrechung von anderthalb Jahren. (Weshalb ich aktuell in den Datenbanken nur in 1-Frau- bzw. Mini-Gilden zu finden bin.) Zu Beginn des St.-Patrick's-Day-Events bin ich wieder eingestiegen und sehe mit Bedauern, dass sich grundsätzliche Fehlentwicklungen von FoE bislang nicht gebessert haben, sondern, im Gegenteil, durch Implementierung von Spielelementen wie den Schweißfuß-Invasionen noch verstärkt werden.
Wer heute mit FoE anfängt, hat es schwer, denn eine gute (!) Gilde zu finden, die auch engagierte Anfänger aufnimmt, ist fast unmöglich geworden. Von den großen Gilden heißt es: "Meld dich wieder, wenn du GEX und GG komplett bzw. mit entsprechendem Einsatz durchspielen kannst." (Demnächst wahrscheinlich auch noch QI.) Und bei den kleinen und mittleren Gilden wimmelt es leider nur so von den "keinen Stress"-Grüppchen, wo dann meist keiner ist, der Ahnung vom Spiel hat und Anfängern helfen kann. Für einen Anfänger nicht zu erkennen, da der ja noch keine Ahnung hat. Viele sind zudem nur semi-aktiv und GEX und GG werden dort oft gar nicht oder nur ansatzweise gespielt, weil sie als zu anstrengend, zu kostenintensiv, zu wenig lohnend und (insbesondere bei den GG) zu frustrierend empfunden werden.
Statt nun ein Spielelement zu schaffen, das auch kleineren und mittleren Gilden Spaß macht (von denen es ja inzwischen auf jedem Server reichlich gibt) und sie dazu animiert, sich mehr und öfter einzubringen, setzt Inno mit den QI noch einen oben drauf. Für kleine und Mini-Gilden (aus denen ja mittlere und große Gilden werden könnten, wenn man sie ließe) sind die QI gar nicht richtig, geschweige denn lohnend, spielbar. Selbst wenn die Gildies aktiv sind. Und ich fürchte, auch mittlere Gilden werden sich da schon bald von abwenden, denn die Eintönigkeit gepaart mit dem wenigen, was man in einer solchen Gruppierung tatsächlich erreichen kann, ist nicht gerade motivierend. Nutznießer sind daher vor allem große Gilden. Die ja auch schon in GEX 5 und GG abräumen. Und wer jetzt meint, kleine oder Mini-Gilden seien doch eh zu vernachlässigen, sollte mal einen Blick in die hinteren Ränge seiner Welt werfen. Das ist inzwischen eine ganz große Gruppe, die zu einem Teil durchaus aktiv ist, aber eben auch irgendwann die Lust am Spiel verliert, wenn sie den Eindruck hat, da eh nichts reißen zu können.
Das Ganze dann auch noch als "Meisterschaft" zu bezeichnen, wo man sich doch erhebliche Vorteile mit Dias erkaufen kann, ist in meinen Augen schlicht eine Frechheit. Ja, Inno muss Geld verdienen. Aber FoE wird als F2P beworben. Dann sollte es zumindest so sein, dass die F2P-Spieler einen nicht unbedeutenden Teil dessen, was sich Dia-Spieler schnell erkaufen, halt durch höheren Zeitaufwand erreichen können. Das ist jedoch weder bei den sog. Gildenfeatures (GEX seit Einführung der Stufe 5, GG von Anfang an und nun auch QI) noch bei den Events mehr der Fall. Aus meiner Sicht ein absoluter Fail.
Ein weiterer Fail ist für mich, dass die QI absolut gar nichts mit den GvG gemeinsam haben, aber als Ersatz dafür beworben wurden. Ich habe GvG zwar selbst nie gespielt, weiß jedoch genug darüber, um sagen zu können, dass das eine absolut gar nichts mit dem anderen zu tun hat. In GvG ging es auch um Interaktion mit anderen Gilden, Diplomatie und Kooperation. In QI gibt es ausschließlich Interaktion innerhalb der eigenen Gilde. Bei einem Spiel wie diesem ist Kommunikation förderlich. Gilden, die miteinander kommunizieren, können sich toll aufbauen, sich gegenseitig unterstützen, der Wissenspool wird vergrößert, Gildies können stressfrei von der einen in eine andere Gilde wechseln, wo sie vielleicht besser hinpassen ... und wer in solchen Gruppen integriert ist, hört auch nicht so schnell auf! Das ist wirklich ein Manko hier, dass ein Feature, welches all das geboten hat, in die Tonne gekloppt wurde für etwas, was nicht annähernd daran heran kommt. Auch wenn GvG zuletzt nur noch von wenigen genutzt wurde. Was allerdings auch nicht unerheblich an der seit Jahren nicht mehr existenten Wartung und Weiterentwicklung von Seiten Innos gelegen hat. Und ja, mag sein, dass sich das nicht mehr so 1:1 an das heutige Game anpassen ließ. Aber ein bisschen mehr in der Richtung hätte man dann nach den Ankündigungen doch erwarten dürfen.
Nicht verkehrt ist meines Erachtens die Idee, QI mit anderen Mini-Games im Spiel zu verknüpfen, indem man an anderer Stelle gewonnene Gebäude zur Unterstützung in QI einsetzen kann. Prinzipiell gut. Aber inzwischen leider auch wieder stark an Dia-Käufe gekoppelt. Und zudem dazu eingesetzt, eigentlich ungeliebte Features wie die Kulturellen Siedlungen doch noch weiter zu spielen. Wie sinnvoll ist es aber, ein Feature (QI), dass schon nach kürzester Zeit wegen seiner ewigen Repitition kritisiert wird, dadurch zu unterstützen, dass man weitere wegen ihrer ungeliebten Repititon verhasste Features weiterspielen muss, um in diesem anderen Feature Vorteile zu bekommen???
Und nun zum Schluss noch mein Lieblingslamento. Als ich anfing, wurde FoE beworben als ein Strategie-Aufbau-Spiel, in dem man wahlweise als Händler oder Kämpfer agieren konnte. (Ist übrigens im Tutorial noch immer so, auch wenn das bei der allgemeinen Spielbeschreibung wohl inzwischen geändert wurde.) Das war es, was mich zu diesem Spiel gebracht hat. Ich kämpfe nämlich nicht gerne. Und die Aussicht, als Händlerin auf Augenhöhe mit Kämpfern agieren zu können, war sehr verlockend. Hat anfangs auch noch gut funktioniert. Abgesehen davon, dass ich Gildies mit Gütern bei GEX und LG-Bau unterstützt habe, konnte ich die GEX durchspielen. Stufe 5 gab es ja noch nicht. Selbst bei den GG habe ich noch einiges gerissen. Doch inzwischen werden selbst bei Events die Aufgaben immer kampflastiger bzw. mit Kämpfen besser zu bewältigen. Und als Händler wird man immer mehr in die passive Rolle einer "cash-" bzw. "goods-cow" gedrängt. Also nur Güter abdrücken, damit die anderen ihren Spaß in Form von Kämpfen haben können. Das setzt sich auch in QI fort. Es gibt (meines Wissens) keine Güter-Boni für QI, wohl aber Kampf- und Verteidigungsboni. Nichts aus der Hauptstadt bringt einen als Händler in QI weiter. Man ist auf reines Produzieren von Gütern reduziert, ohne Handel, ohne Boni, und kann nichts von dem einbringen, was man sich in der Hauptstadt über lange Zeit mühsam erarbeitet hat (umfangreiches Güterpolster über die ZA hinweg, gut ausgebaute LG speziell für Güter, gute Connections, Handelsgeschick ...). Auch Händler möchten aktiv am Spiel teilnehmen und nicht reine Güterlieferanten sein für andere. Da hakt es aber inzwischen gewaltig. Und QI verstärkt das Ganze nochmal.