Eigentlich eine nette Idee, das eigene Städtchen mal vorzustellen. Hier isses also… und ich darf einladen zu einer kleinen
Stadt-Tour. Und zwar sportlich zu Fuß – der Grund dafür wird sich noch offenbaren…
Zumindest grob erkennbar dürften wohl die
unterschiedlichen Stadtteile sein. Im Norden und Osten mehr Gebäude, darunter eher mehr Natur. Manche der Bereiche sind recht hübsch, andere weniger, aber so ist es halt bei einer im Laufe der Zeit gewachsenen Stadt. Fangen wir vielleicht in einem der weniger erbaulichen Bereiche des Städtchens an:
Im Norden ist es in der Tat etwas durchwachsen: Am oberen Zipfel der Stadt sitzt etwas unmotiviert das
Rathaus – mit teilweise nicht sonderlich schöner Aussicht auf Militäranlagen, einer (immerhin: Schokoladen-) Fabrik und einem Haufen wild in der Gegend herumstehender Schildwachten. Aber der Bürgermeister soll ja auch nicht die Aussicht bewundern, sondern „ebbis schaffe“. Zumal er in der Stadt ohnehin nicht sonderlich viel zu sagen hat – aber dazu sogleich.
Wandern wir vom Rathaus nach Südwesten, dann passieren wir zuerst einen kleinen
Vergnügungspark, bestehend aus zwei Riesenrädern und einem kleinen Karussell, bevor wir ziemlich unvermittelt den
japanischen Stadtteil erreichen. Der tut nicht viel für die Stadt, außer dass er nett aussieht. Aber das reicht ja auch. Wir gehen geradeaus weiter bis zur Ecke und finden uns wieder im einzigen Bereich der Stadt, in dem vermehrt Wasser vorhanden ist. Da wollte der Erbauer wohl das düstere
Castel ein wenig mit Wasser umgeben, anders lässt sich das kaum erklären. Hoffen wir mal, dass es dort im Keller nicht dauernass ist.
Von dort aus könnten wir den Weg (aus Sicht des geneigten Wanderers) nach rechts um die Ecke nehmen, würden aber dann lediglich in einer Sackgasse mit ein paar futuristischen Anlagen landen: Nämlich der Arche, dem Cape und der AO. Allzu spannend ist das nicht (wenngleich sich dort auch eine ganze Reihe von
Nussknacker-Wachhäusern versteckt), deshalb gehen wir erstmal den Weg zum Rathaus zurück, und wenden uns sodann nach rechts Richtung Südosten:
Dort stoßen wir ziemlich unvermittelt auf eine stattliche
Phalanx von Olympischen Tresoren, welche die Burg Himeji gegen (welche auch immer?) Gefahren aus dem nordöstlichen Meer abschirmen. Man beachte, wie eng die Burg in den Schutz der Tresore hineingebaut wurde. Die schöne Aussicht auf das Meer dürfte damit im Eimer sein.
Weniger gut geschützt ist in diesem Bereich, zugegeben, der Aachener Dom. Aber als Atheist sehe ich das tendenziell eher locker. Leider auf dem Foto nicht erkennbar sind die 4 tanzenden
Blumenmädchen vor dem vordersten Paar der Tresore, zwischen den beiden Siegerplätzen. Die haben gerade Pause.
Nach diesem Blick wenden wir uns Richtung Südwesten und passieren die Terrakotta-Armee…
Nun wird es allmählich etwas wohnlicher: Damit ist natürlich nicht das Alcatraz gemeint. Sondern wir schlendern eine lange Reihe von
Bäckereien entlang nach Südwesten. Nicht sonderlich gut für die eigene schlanke Linie sind die Bäckereien, vermutlich, und für die Stadt nicht allzu effizient. Aber hübsch. Ähnliches gilt wohl auch für den auf der anderen Seite liegenden kleinen
italienischen Stadtteil. Immerhin bringt der neben zwei Restaurants (unter Einbezug der Siegerplätze) auch einiges an Kampfkraft für die Stadt. Dass das Kloster direkt zwischen Pizzeria und Bistro liegt, spricht für sich und soll an dieser Stelle zu Gunsten der Mönche mal nicht weiter kommentiert werden.
Links unten an der südwestlichsten Ecke des Bildes ist dann noch erkennbar die kleine Zusammenstellung aus
Sonnentempel und Orrery, abgeschirmt durch ein paar Schildwachten mit etwas Grünzeug. Die Erklärung ist einfach: Nachdem sich für die Tempelpriester die Menschenopfer auf Dauer als nicht lukrativ erwiesen haben, spezialisieren sich die Priester nunmehr auf astronomische Beobachtungen. Die nicht geopferten (virtuellen) Menschen danken herzlich.
Widmen wir uns nun dem südlichen Teil der Stadt…
Ins Auge fällt hier zunächst die hohe Konzentration der
landwirtschaftlichen Anlagen. Bekanntlich gilt: „Ohne Mampf kein (GG-) Kampf!“. Deshalb gibt es hier haufenweise
Weizenfelder sowie vier
keltische Bauernhöfe.
Interessant wird es am südlichsten Zipfel der Stadt: Dort wohnt nämlich der
Gouverneur – der eigentliche Boss der Stadt. Seine Villa wird „Dreiecks-ähnlich“ eingerahmt durch einige
Straßen der Ehre links sowie durch die
schillernden Gärten (unten) rechts. Vollends geglückt ist diese Gartengestaltung indes nicht, denn man hat dem Gouverneur einen dicken
Elefanten direkt vor die Stufen der Haustür gesetzt. Da wollte er eigentlich ebenfalls ein paar schmucke Gärten haben – aber irgendwas is‘ ja immer.
Dem aufmerksamen Betrachter wird nicht entgehen, dass der Gouverneur ein misstrauischer welcher ist: Er hat sich nämlich in seinem Bereich, direkt vor den
Mogultempel, eine kleine Bastion von Schildwachten hinsetzen lassen. Die (fern-?) östliche Kultur ist ihm offensichtlich nicht ganz geheuer. Dass dort, vor dem Mogultempel, auch die schillernden Gärten beginnen, die fast direkt bis vor seine Haustür reichen, scheint ihn dabei zu entgehen.
Nicht aufgeklärt ist bis heute übrigens, warum sich schräg vor und hinter dem Schildwacht-Wall zwei alte
Druidentempel befinden. Dem Gouverneur ist das verdächtig, aber er traut sich bis heute nicht, diese alten Anlagen abzureißen. Diese heidnischen Druiden, man weiß ja nie… jedenfalls bewegt sich der Gouverneur vorsichtshalber selten weiter als bis zur Taverne direkt neben seinem Anwesen.
Kommen wir zu meinem persönlichen Highlight: Dem
städtischen Naherholungsgebiet:
Gemeint ist das Areal von Bergschutzgebieten in Form von
Adlerbergen (sozusagen ein Bergschutzgebiet-Schutzgebiet), in dessen Mitte sich die
Fliegende Insel befindet. Die reichlichen Wanderwege in diesem Gebiet sind nicht effizient, aber immerhin lässt sich so fleißig durch die Gegend flanieren. Dabei kann sich der geneigte Wanderer bei Bedarf mit der höchst philosophischen Frage befassen, wo eigentlich das viele Wasser herkommt, das die kleine Fliegende Insel pausenlos mit drei Wasserfällen nach unten in den See kippt.
Keinesfalls sollte allerdings das gedankenvolle Herumwandern dazu führen, dass man das Gebiet der Adlerberge nach Südosten verlässt: Dort wartet nämlich ein
düsterer, verwunschener Wald auf sich verirrende Wanderer: Traurige Trauerweiden; alte, mysteriöse Feenringe in einem
keltischen Wald; eine offensichtlich doch nicht ganz so verlassene
Verlassene Anstalt, und haufenweise alte
Druidentempel. Kein Wunder, dass sich dort einige
Werwölfe angesiedelt haben und völlig selbstverständlich die verirrten Wanderer verspeisen, falls die nicht vorher eine der rettenden
Heldentavernen erreichen.
An dieser Stelle – nämlich entweder im Magen eines Werwolfs oder bei einem gemütlichen Bier in der Taverne, endet denn auch die kleine Tour. FP-Spenden für den Stadtführer gerne in das Cape, das ist schon seit vielen Monaten weit geöffnet – zum Leidwesen des einen oder anderen kleinen Snipers.