Religion - ein Bestandteil unserer Gesellschaft?!!!
Ich bin versucht zu sagen: Leider. Gerade im Hinblick auf die die aktuellen Entwicklungen.
Aber ich mahne mich selbst zur Vorsicht. Ist das nicht ein vorschneller Rückschluss auf das, was die Medien uns vermitteln?
Wäre eine Welt ohne Religion eine bessere? Möglicherweise ja. Aber nur Möglicherweise.
Nun ist es ein Fakt, dass Religionen sich sehr gut dazu eignen, als Vorwand für Verbrechen herangezogen zu werden. Die Beispiele in der Geschichte sind endlos und müssen hier gar nicht zum wiederholten Mal betont werden. Im Augenblick vermitteln uns die Medien den Eindruck, dass es vornehmlich der Islam ist, welcher in dieser Weise instrumentalisiert wird. In vergangenen Jahrhunderten war das Christentum in diesen Punkten dominant, wenngleich nicht allein wirksam.
Also... was ist mit einer Welt ohne Religion?
1. Forscher haben bei sehr interessanten Versuchen mit Hirnscanns festgestellt, dass bei der Stimulation eines gewissen Hirnareals später von den Probanden von spirituellen Erlebnissen gesprochen wurde. Der polulärste Rückschluss aus deisen Versuchen ist folgender: Es gibt ein vermutlich evolutionär relativ altes Gehirnareal, welches für das Bedürfnis nach Religion und den Eindruck religiösen Empfindes bei den Menschen verantwortlich ist. Simpel formuliert: Religion ist biologisch determiniert, also schwerlich gänzlich auszurotten.
Da ich kein Neurophysiologe bin, kann ich das nicht überprüfen, aber es würde das weltweite, über alle kulturellen und zivilisatorischen Grenzen existente Bestehen von Religion oder Spiritualität allgemein erklären. Ergo: Religion ist vermutlich nicht auszurotten.
2. Wäre Religion auszurotten, hätten wir dann weniger Gewalt oder Verbrechen?
Gewalttaten werden begangen, um sich selbst oder die eigene Gruppe aufzuwerten, um sich Ressourcen zu sichern, um Triebe abzureagieren. Als Rechtfertigung dienen neben Religion ebenso leicht andere ideologische Begriffe wie Nation, Rasse, Gruppe, politische Denkart und vieles andere mehr. Vermutlich, so denke ich, würden statt der Religionen nur andere Rechtfertigungsgründe herangezogen. Also: meine Antwort: Eine Welt ohne Religion wäre nicht unbedingt besser.
3. Müssen wir den Forderungen und Vorstellungen religiöser Ideologen deshalb nachgeben, auch wenn wir sie ethisch oder in anderer Hinsicht für nicht vertretbar halten?
Ich finde: nein, das müssen wir keineswegs. Die christlichen Kirchen haben aus meiner Sicht so sehr an Macht und Einfluss verloren, dass ich es beinahe schon anachronistisch finde, wie manche sich hier immernoch über die Bibel ereifern. Das einzige, was man in diesem Punkte noch tun müsste, wäre aus meiner Sicht, die Säkularisierung in Deutschland endlich umzusetzen. Also:
keine Kirchensteuern durch den Staat
kein kirchliches Arbeitsrecht
kein Kirchenasyl
keine Ausnahmen bei Gerichtsbarkeit (sind ohnehin fast nicht mehr vorhanden).
Und generell natürlich:
keine Einführung religiöser Vorrechte anderer Gruppen mit der Begründung: Die Christen dürfen ja auch. Wenn alle genau das dürfen oder müssen, was das Gesetz vorschreibt, dann ist es auch gerecht.
Also: ich wünsche mir mehr Aufklärung, mehr Säkularisierung, mehr Menschenrechte statt religiöser Ausnahmen.
Und ob oder wie irgendwelche Leute Weihnachten feiern (ohnehin nur noch in kleinen Nischen ein wirklich religiöses Fest. In weiten Teilen dagegen nerviger Konsum-Klamauk) ist mir gleich.
Mit lieben Grüßen
E.C.
Je suis Charlie!!