Ich gebe zu, du sagst nirgendwo wörtlich "keine Lust auf Regeln und Pflichten", gerade das erste Zitat geht aber genau in die Richtung. Die Vorgaben sind für dich nicht "sympathisch" und auf GvG-Pflichten würdest du dich nicht einlassen. Gerade letzter Punkt ist in vielen Top-Gilden auf Arvahall vollkommen normal. Mit den weiteren Zitaten aus anderen Posts hast du diese Haltung immer wieder untermauert. Nochmals: Ich gebe zu, dass du es nicht wörtlich geschrieben hast. Deine Aussagen legen dies aber - aus meiner Sicht - unmissverständlich nahe.
Also ich finde es interessant, dass du es so auslegst. Meine einzige klar getroffene Einschränkung ist ja die, dass ich mich auf GvG-Pflichten nicht einlassen würde. Es gibt aber auch genügend Top-Gilden, in denen das gar nicht verlangt wird. Mehr Kämpfe (damit verbunden mehr Belohnungen) wären für mich kein Anreiz für einen Gildenwechsel (generell, nicht allein auf Top-Gilden bezogen)... die Belohnungen sind nicht so wichtig.
Regeln sind wichtig und auch unerlässlich, wo auch immer Menschen zusammen was machen. Pflichten - das schrieb ich an anderer Stelle - müssen sinnvoll, zielführend und angemessen sein. Bei uns z.B. wäre eine Obsi-Pflicht derzeit weder sinnvoll noch zielführend. Für die fortgeschrittenen Spieler ist es kein Problem, ein Obsi zu bauen, und in letzter Zeit haben wir tatsächlich ziemlich viele gebaut. Die Gütereinnahmen daraus kommen aber Zeitaltern zugute, in denen wir bis jetzt keinen Gütermangel haben. In den frühen Zeitaltern würden aber auch bei den wenigen Spielern in diesen ZA Arche und Obsi auf Stufe 80 zusammen nicht genug liefern, um die gelegentlich hohen Verbräuche eines Gutes in einem Gefecht zu decken. Das müssen wir anders lösen. Und die Entwicklung unserer kleinen Spieler zu bremsen, indem wir ihnen den Bau eines Obsis aufzuerlegen, halte ich auch nicht für sinnvoll. Der Gilde ist es zuträglicher, wenn unsere kleinen Spieler schnell wachsen, mehr im Spiel machen und dadurch dann auch mehr zur Gilde beitragen können.
Warum halte ich nun die Regeln in Top-Gilden mitunter für unsympathisch. Genauer müsste ich sagen, die Auswirkungen sind unsympathisch. Ich habe erlebt, dass von der Gildenleitung willkürlich Pflichten definiert wurden (sinnvoll lasse ich mal dahingestellt) ohne Rücksicht darauf, wie sich das auf verschiedene Gildies auswirkt, und auch ohne sich in irgendeiner Weise erst mal der Zustimmung der Gildies zu vergewissern. Das ist ein hierarchisches und autoritäres Vorgehen, wie ich es nicht einmal im beruflichen Kontext kenne. Ich finde das unsympathisch bis hin zu unakzeptabel. Dieses Vorgehen muss aber nicht grundsätzlich in allen Top-Gilden so sein.
Was ich allerdings in allen Top-Gilden beobachtet habe ist, dass Mitglieder aufeinander rumhacken, wer was und wer genug und schnell genug tut. Kaum hat eine GEX mit starken Gegner begonnen, schwingt sich schon einer auf, andere Gildies anzutreiben, zu befehligen oder - was noch schlimmer ist - anzuprangern, wenn sie nicht springen wie er will. Würde die Gildenleitung sich vielleicht noch mit einer einfachen Auskunft/Entschuldigung zufrieden geben, warum es bei einem Gildie in einer Woche mit der GEX nicht geklappt hat, tanzt bestimmt schon ein hysterischer Gildie auf der Zinne und fordert dessen Rauswurf... weil es ja auch ein Weltuntergang ist, einmal den ersten Platz in der GEX zu verpassen (oder auch einfach aus Prinzip). In Diskussionen werden kritische Anmerkungen/Fragen von Gildies von anderen schnell abgeblökt als unsolidarisch, egoistisch oder sonstwas.
Ich könnte das weiter ausführen. Reicht aber vielleicht, um dir zu erklären, was mir unsympathisch ist. Das ist wenig sozial und empathisch und spricht auch nicht für einen Zusammenhalt in der Gilde - der beweist sich nämlich auch gerade dann, wenn mal was schief geht, und darin, wie man miteinander umgeht. Und da ist es mir lieber, wir sind vielleicht weniger gut, dafür aber auch keine nur noch leistungsorientierte Maschinerie, in der gnadenlos aussortiert wird, was nicht zu 100% pariert und funktioniert.
Wenn ich mich jetzt mal in unseren Dia-Gefechten umsehe, dann erfüllen alleine die Anforderungen an die LG - abgesehen von den Top-Gilden - kaum Spieler. Mal ganz einfach ausgedrückt: Wir treffen ständig auf diese Gilden, haben aber diverse Mitglieder, die keine dieser Anforderungen erfüllen würden. Folglich stimmt es, dass jedes Mitglied dieser Top-Gilden aktiver/stärker/engagierter als 60-70% unserer Gilde ist. Folglich wäre auch das schwächste Mitglied dieser Gilden bei uns eines der stärksten.
Aber Arche und Obsi oder gar ein Atomium, und seien sie alle auf Stufe 80, machen aus einem kleinen Spieler doch noch lange keinen großen oder starken Spieler. Gerade Obsi und Atomium stärken den Spieler selbst ja überhaupt nicht. Und ein Obsi/Atomium auszubauen kostet auch nicht mehr als andere LG auszubauen, allenfalls die BP-Beschaffung könnte schwieriger sein. Es spricht mehr für Opferbereitschaft als für Aktvität oder Stärke.
Aber wie ich auch irgendwo in dieser Diskussion schon mal schrieb: Etwa 30 unserer Gildies könnten, was die Anforderungen angeht, ohne weiteres auch in einer Top-Gilde spielen. Glücklicherweise tun sie es nicht, sonst wären wir arm dran. Auf eine Aussage, dass jedes Mitglied dieser Top-Gilden aktiver/stärker ist als unsere schwächeren Gildies würde ich mich aber einlassen