Wegen den Fußballfans: Man muss ja auch mal ein wenig provozieren
Wer den Film Hooligans (mit Elijah Wood, Ja Frodo) gesehen hat, der dürfte das Zitat "Es geht hier nicht um Soccer" kennen, wenn sich Fußballfans an die Gurgel gehen, hat das wenig mit Fußball zu tun, ebenso hat es wenig mit Religion zu tun, wenn Christen Konstantinopel niederbrennen und Hexen verbrannt werden.
Ich will nicht verneinen, dass unter dem Deckmantel der Religion viele schlimme Dinge getan wurden und werden. Und es wird nicht aufhören.
Das Problem an diesen Taten der Vergangenheit war die Abhängigkeit der Massen. Solange sich die Massen wie Schafe verhalten, werden politische Angelegenheiten unter Deckmänteln geschehen. Wenn man die Religion verwendet und ewiges Seelenheil im Jenseits verspricht, liegt der Vorteil auch darin, dass es niemand nachprüfen kann und die, die man betrogen hat, nicht zurück kehren und sich rächen (Konter-Revolutionen anzetteln, etc)
Richtig, die Evolutionstheorie erklärt nicht, wie die ersten Zellen entstanden, ob sie diesen Anspruch je erheben wollte oder nicht, ist irrelevant. Meines Wissens gibt es keine Theorie, die erklärt, wie aus Kohlenstoff, Phosphor, Wasserstoff und anderen Elementen plötzlich lebendige Lebewesen entstanden. Die Theorie, das Leben kam mit einem Meteoriten-Einschlag auf die Erde verlagert das Problem ja nur räumlich, anstatt es zu klären.
Der, wie mein Physik-Lehrer es nannte, "Letzte Schritt" der Kausalkette, das letzte "Warum?", ist eine bisher unbeantwortete Frage.
Es ist weit verbreitet akzeptiert, dass das Universum in einem Urknall entstand und sich seitdem ausdehnt, in der "Viele-Welten-Theorie" wird sogar die Feinabstimmung der Naturkonstanten erklärt (alle, mit "unpassendem" Satz fielen in sich zusammen), aber unsere Naturgesetze enden im Moment des Urknalls und sind nicht weiter gültig.
Die Theorie von Vakuum-Fluktuationen und Paar-Anti-Paar-Bildung im "Raum-leeren Raum", die zur Entstehung der Urknälle führen, halte ich persönlich für zu wenig ausgereift.
Für mich besteht der Christliche Glaube (ich selbst bin evangelisch Lutherisch und seit 8 Jahren ehrenamtlich in der Kinder- und Jugenarbeit aktiv) vornehmlich aus der Vermittlung von Werten, nach denen sich zu Leben lohnt. Werte wie Nächstenliebe, Vergebung, Einteilungen in Gut und Böse und Wertschätzung von Leben sind wichtig für ein gemeinsames Zusammenleben von Menschen. Ob man diese Werte aus "Moby Dick" (Rache führt dich ins eigene Grab), "Romeo und Julia" (Liebe überwindet Hass), "Homo Faber" (Wenn du deine Vergangenheit verweigerst, wird sich dich einholen und überkommen) oder letzten Endes doch der Bibel bezieht, ist doch völlig irrelevant.
Die Bibel ist ein Märchenbuch, ich gebe es zu, die Bibel ist keine 1:1 Nacherzählung der Menschheitsgeschichte... Wow, wer hätte das gedacht? Aber die Bibel steckt voller Geschichten, Gleichnissen und Erzählungen, aus denen Werte erfahren werden können...
(Ich habe über diese Thema meine Aibtur-Prüfung in Religion geschrieben, bekam dann am Ende 13 Punkte dafür)
@Anwar: Das "Letzte Warum?" wird mit einem religiösen Dogma beantwortet. Nach dem [http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchhausen-Trilemma]Münchhausen-Trilemma[/url] verlieren sich Begründungen entweder infinit, ziehen einen Zirkelschluss oder fallen in ein Dogma zurück. Da ich persönlich die ersten zwei Möglichkeiten für nicht befriedigend halte, bleibt für mich nur noch noch die Dritte Möglichkeit, als Antwort auf das "Letzte Warum?"