Der geschenkte Gaul

Weil das nun wirklich ins OT gehört antworte ich @Sompec mal hier:


Das ist gar nicht so fernab der Realität. Was mich inspiriert hat:

Meine Schwester wohnt sehr ländlich auf einer Resthofstelle und hat selbst ein Pferd und 2 Ponys, auf dem eigenen Hof. Deren Unterhalt finanziert sie darüber dass sie auch immer einige wenige Pensionspferde hat. Nicht im großen Stil, dazu ist das zum einen zu weitab im Nirgendwo und es ist nur nebenbei.
Trotzdem ist es im Laufe der Jahre schon zweimal dazu genommen dass ihr quasi Pferde "geschenkt" wurden. Besitzer meldet sich nicht mehr, zahlt nicht mehr, ist nicht mehr zu erreichen. Das waren aber nie "Traumpferde".
Das eine war ein sehr altes Gnadenbrot Pferd dass auch Tierarzt Kosten verursachte. Das ist sie irgendwann los geworden, wenn ich mich richtig erinnere hat sie in den Fall den Besitzer doch noch dazu bringen können es vom Hof zu holen, ist aber auf vielen Kosten sitzen geblieben.
Das andere war nicht derart alt, aber auch nicht mehr jung und so im Umgang auch angenehm, aber unter dem Sattel sehr schwierig und insofern auch weder selbst wirklich nutzbar noch hätte man es gut verkaufen können. Das hat sie bestimmt 1 Jahrzehnt mit durchgefüttert bis es irgendwann das zeitliche gesegnet hat....

So viel zu geschenkten Pferden. Falls Ihr mal wieder eins zuläuft werde ich ihr empfehlen es @Snarfie auf den Acker zu stellen, der freut sich über jeden geschenkten Gaul und bringt ihm dann Pirouetten bei. :D
 
Ich freue mich, wenn mein Gaul endlich wieder auf der Koppel stehen kann, denn dann ist das Kniegelenk ausgeheilt und er kann aus der Offenbox wieder heraus, hab ja eh schon Mühe ihn beim Longieren noch zu halten. Im übrigen habe ich mir den gekauft und damit einen mehr als 40 Jahre gehegten Kindheitstraum erfüllt :)
 
Bei mir ist es anders rum. Ich hatte eins als Kind (eher als Teenie) und will keins mehr. Ist ja doch ein zeit- und kostenintensives Hobby. Dazu hat man es eben mit lebenden Tieren zu tun, die nicht immer nur gesund, munter und jung sind.
Außerdem habe ich inzwischen tatsächlich Bedenken mich beim runter Fallen doch leichter zu verletzen als als Jugendliche.
Wenn ich bei meiner Schwester bin gehe ich gerne mit ihren Pferden um, aber eigentlich nur noch als Fußgängerin.
Mit reicht inzwischen der sporadische Kontakt.
 
Finde beides schön: sowohl das Erfüllen eines Kindheitstraums (falls er im Erwachsenenleben immer noch traumhaft anmutet) als auch das Ausgelebthaben desselben. Wobei ich für mich persönlich mich Theas heutiger Sicht auf Pferde eher anschließen mag :D
 
Bei uns war der erste geschenkte Gaul ein Shetland Pony. Der verfressene kleine, aber übertrieben schlaue Wallach kam als Beistellpferd (für einen Araber) zur Mutter meiner Freundin. Die Beistellerin war jung, zog weit weg - und ließ das Pony stehen. Hat es immerhin noch geschafft, einen Brief deswegen zu schreiben, aber ihre persönliche Entfaltung war ihr dann doch wichtiger.

Spulen wir ein paar Jahre vor. Besagte Mutter der Freundin stirbt, aber nimmt uns noch das Versprechen ab, uns um die zwei Pferde zu kümmern. Also zwei geschenkte Gäule, Araber und Pony. Der Araber stirbt eine Weile später an einer Kolik, seine Nachfolgerin an Herzproblemen. Pferde sind erschreckend empfindlich, selbst wenn man ständig auf der Hut ist. Ich wirke auf meine Freundin ein, dass wir nur ein Beistellpferd nehmen, das die Besitzerin (ist ja meistens weiblich) nicht irgendwann stehen lässt. Nächstes Pony kommt. Von der Besitzerin ist erstmal nicht viel zu hören - ich ahne schon den nächsten geschenkten Gaul. Mit der Zeit kommt sie dann häufiger, ich entspanne mich.

Nach 7 Jahren und immer mehr Gesundheitsproblemen stirbt das Shetland Pony. Innerhalb von zwei Tagen wird das Beistellpony von der Besitzerin abgeholt, Freundin ist untröstlich. Später bringt sie Ideen wie Gnadenhof oder Pferdepension an - ich stelle mich quer, genug geschenkte Gäule für ein Leben. Sie vermisst Pferde weiter, aber irgendeine Beteiligung an einem anderswo stehenden Tier ist ihr zuwenig. Schwierig.
 
Geschenkt war meiner damals nicht: freigekauft für 3000 Mark vom Schulpferdestall, in dem ich reiten gelernt und diesen ollen Wallach lieben gelernt habe. ;) Leider durch die schlechten Haltungsbedingungen im besagten Stall mit letztlich chronischer Bronchitis. Also Umzug zu einem Bauernhof mit nur 3 anderen Privatpferden und nur noch bei Wind und Wetter draußen unterwegs, auch im Winter, nach der Arbeit, wenn es längst dunkel war. Aber mit der geschädigten Lunge war eine Halle absolut tabu. Dazu kein Stroh, nur Späne, und nur angefeuchtetes Heu und viel Bewegung. Umgestellt auf Westernsattel und Pferd wirklich Pferd sein lassen...

Leider hatte er eine Auseinandersetzung mit einem Kaltbluthengst, und seitdem lahmte er stark. Durch mangelnde Bewegung wurde die Bronchitis immer schlimmer und ich musste ihn schlussendlich einschläfern lassen.

Ein neues Pferd kam mir danach nie wieder ins Haus, so einen bekomme ich ja doch nie wieder..... ;)
 
ich kenne wenig Männer die sich selber als Fußgängerin bezeichnen

Vielleicht habe ich ja nur die Genderpunkte vergessen :D

Sie kann die Pferde meiner Schwester haben. Kostenfrei.

Wenn die Freundin von @ExplosiveSheep nicht möchte: Ich habe gehört @Snarfie freut sich über geschenkte Gäule :cool:

Wobei: Womöglich entdeckt er dann seine Vorliebe dafür Pferden Pirouetten beizubringen, investiert statt in 1000 Pandaberge in 10 Lipizzaner Hengst und geht mit denen zum Zirkus und hat dann weder Zeit noch Geld für FoE übrig, weswegen Inno pleite geht und alle CMs arbeitslos werden....
Können wir das verantworten?

Immerhin hätten wir dann auch alle wieder mehr Zeit für andere Hobbys. :D
 
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