Soll das Ziel der Entwicklung sein das GVG zu verbessern oder es noch unattraktiver als den Status quo zu gestalten, damit das GVG zu Gunsten der Gildengefechte in den Bereich Archiv verschoben werden kann? Da letzteres für Inno durch Abschalten deutlich günstiger zu haben wäre, hoffe ich ja noch auf Ersteres.
Bei all der Kritik sollten wir bedenken, dass eine Verbesserung des GVG aufgrund zahlreicher Limitationen des gesamten Konstruktes den Weg einer evolutionären Entwicklung mit zahlreichen Sackgassen nehmen muss. Bisher haben sich mehrheitlich Spieler zu Wort gemeldet, deren Kritik sich auf ein grundlegendes GVG-Verständnis stützt.
Die Punkte „Entfernung von Bronzezeit-Einheiten“, „Kontrollkästchen zur Bestätigung“, „Kamerafokus“ und „Fehlerbehebung“ scheinen mehrheitsfähige Entwicklungsansätze zu sein. Gerade Ersteres wird einen deutlichen Effekt auf das derzeitige GVG-Geschehen auf den AZ-Karten haben und zu einer drastischen Reduzierung der Frontlinien führen. Das kann in der Konsequenz dann aber auch dazu führen, dass die AZ-Strände auf allen Servern abgeschaltet werden. Das stellt aber eine separate Problematik dar.
Bei der Vermeidung des „Punktefarming“ ist der unterbreitete Ansatz leider etwas eindimensional. Per se gibt es drei verbreitete Varianten, um für die Rangliste Punkte zu generieren. (a) Sektor mit Helden (zur Not anderen Einheiten) füllen, freigeben und wieder einnehmen. (b) als Kaperfahrer über die GVG-Karten zu kreuzen, deren einziges Ziel es ist, vollgedeffte Sektoren runter zu hauen. Am Liebsten ohne dafür landen zu müssen oder einen großen Einsatz an Gütern/Medaillien zu bringen oder sonst eine Form von nennenswerter Eigenleistung zu erbringen. (c) Im Gildenverbund angrenzende Sektoren mit Helden ausdeffen und mit Helden gegenseitig BA stellen und gegenseitig runterkämpfen und wieder auffüllen, bis als einzig tatsächlicher limitierender Faktor die Einheiten reichen.
Der vorgestellte Ansatz „„Punktefarming“ reduzieren“ ist nur an (a) adressiert und richtet in seiner jetzigen Form mehr Schaden an, als er nutzt. Das AZ wird so ein Zeitalter, dass wirklich nur noch SAM- und VZ-Spieler bestreiten können. Ist es durch die SAM-Einheiten zwar irgendwie ohne hin schon, aber das besiegelt es dann endgültig. Das „Punktefarming“ wird durch das bereits beschriebene „Jesus verwandelt Bogenschützen in SAM-Einheiten“-Wunder sogar noch verschlimmert. Ich könnte mir zwar folgende Anpassung vorstellen: Einheiten eines ZA werden Random gegen Einheiten desselben ZA ersetzt. Zeitalterlose Einheiten müssten entsprechend von der Anpassung ausgenommen werden. Hat zwar den Effekt, dass einfache Sektorsicherungen wieder möglich sind, aber aus meinem Verständnis in der Gesamtsicht zielführender als der offizielle Vorschlag. Da der offizielle Vorschlag defacto nicht die (b)- und (c)-Problematik löst und (a) viel einfacher zu lösen wäre, wenn es für freie Sektoren keine Kampfpunkte mehr gibt, leuchtet mir die Grundintention des Ansatzes leider nicht ein. Da es für (c) keine Lösung gibt, die nicht das GVG in Gänze einschränkt, bleiben für das gesamte „Punktefarming“ nur unpopuläre Alternativen, wie z.B. Ranglistenmechanik anpassen und neuberechnen, GVG-Kämpfe zählen nur X-Minuten nach der Abrechnung für die Rangliste, Entkopplung der Rangliste von Kampfpunkten und separate Rangliste für die Kämpfe. Wobei letzteres nur die Problematik in eine neue Rangliste verlagert.
Zu dem Punkt „Zusätzliche Neuberechnungs-Zeiten“ und dort insbesondere den „Sektorschutz“ bediene ich mich mal des Sprichwortes „Wenn du nichts Gutes zu sagen hast, sag lieber gar nichts!“
Insgesamt frage ich mich, wieso die Entwickler versuchen so einen komplizierten Weg zu gehen. Das GVG soll doch sowohl ein kompetitives als auch kooperatives Spielelement sein. Wenn die Stagnation auf den GVG-Karten als eines der Kernprobleme versucht wird zu adressieren, wieso dann weiterhin in den engen Strukturen des bisherigen Systems denken und nicht einfach mal frei Schnauze? Nur weil hier ein Endlosspiel gespielt wird, heißt das nicht, dass wir im GVG ein Endlosspiel betreiben müssen. Mit der Gildenkasse gibt es bereits das Element eins Pools für die Gilde. Wieso wird nicht auch ein Einheitenpool für die Gilde angelegt, aus der jeder willige GVG-Kämpfer sich bedienen kann und auch APP-Spieler durch Spenden etwas zu beitragen können. Mit der Gildenkassen und einem Einheitenpool wäre es ohne großen Aufwand möglich, die GVG-Karten in einem Turnus, ob nun bestimmt oder zufallsbasiert, zu zurückzusetzen und neu zu starten. Die zum Zeitpunkt des Resets investierten Güter und Einheiten der einzelnen Sektoren werden der Gildenkasse und dem Einheitenpool der Gilde gutgeschrieben und der Spaß startet von neu. Vielleicht wäre es dann auch möglich die Gildenkassen und den Einheitenpool von den Spielservern zu entkoppeln und ein serverübergreifendes/länderübergreifendes GVG mit wechselnden Gegnern je Kartenlaufzeit und evtl. Ligensystem zu ermöglichen. Das wäre ein größerer Spaß, als das derzeitige reDUMMdante GVG gegen die immer gleichen Gegner, bei dem es weniger darum geht, wer gewinnt, sondern wer als erstes vor Langeweile stirbt. Ist ja leider nicht so lustig wie bei Pinky & Brain. In dem Sinne.
Pinky: "Brain was machen wir heute Abend"
Brain: "Das was wir jeden Abend machen: Die Weltherrschaft an uns reißen"