Uff, ist das schon wieder traurig zu lesen. Aber ich versuch mich mal.
Problem 1: "Nutzlose" LGs
Bla bla, kein LG ist wirklich nutzlos, jedes LG produziert ja was, Korinthenkacker
Hier gibt es mindestens zwei Kategorien zu unterscheiden, finde ich.
Erstmal gibt es LGs, die nur ZA-skalierte Boni besitzen. Also eine fixe Menge an Vorräten, Münzen, Medaillen, Zufriedenheit oder Bevölkerung liefern.
Das wären: Orakel, Kolosseum, Notre Dame, Kapitol, Space Needle, Habitat, Lotustempel, Gaia-Statue.
Deren Problem ist nicht, dass die Boni vollkommen unbrauchbar sind (Vorräte von Himeji, Bevölkerung von Inno, Zufriedenheit von Alcatraz/Hagia sind zB oft gern gesehen). Eher dass sie nur solche Boni haben und nicht über ihr ZA hinaus skalieren. Diese LGs sind vom Design her nicht zu retten, solange sie so an ihr eigenes Zeitalter gekoppelt bleiben.
Dann gibt es LGs, die an sich gute Boni haben, die aber nicht ins heutige Meta passen.
Darunter fallen zB Basilius, Deal Castle, RFP.
Die Boni sind großteils zeitlos, aber bringen keinen direkten Nutzen oder sind auf einen spezifischen Aspekt des Spiels ausgelegt, der heutzutage nicht (mehr) beachtet wird.
Diese LGs brauchen zumeist keine direkten Buffs. Änderungen and den Systemen um sie herum wären da mehr als ausreichend, da sie ja auch solchen zum Opfer gefallen sind.
Die defensiven Gebäude zB wären deutlich nützlicher, wenn es tatsächlich einen Anreiz gäbe, erfolgreich zu verteidigen. Die kommende PvP-Arena hat genau das versprochen - und ordentlich versemmelt, aber daran sind ja die LGs nicht schuld. RFP kann bei der BP-Generation der Arche nicht mithalten. Voyager hat von plünderbaren Gebäuden profitiert - der Großteil ist heutzutage dauer-motiviert, da alles über 24h-Produktionen der Eventgebäude läuft, die häufig auch noch in niedrigeren ZAs gelassen werden, wo der Bonus nochmal weniger nützlich ist. Ganz zu schweigen davon, dass die Anzahl Güter besonders nach der Weltraum-Inflation vernachlässigbar ist.
Ein gutes Beispiel eines LGs, das durch eine Änderung des Metas wieder etwas an Bedeutung gewinnt, ist das Atlantis-Museum. Obwohl es lange Zeit ähnliche Probleme wie Voyager hatte, wird es durch die neuen Gebäude mit der Kettenmechanik immer besser - ganz ohne direkte Buffs.
Also: LGs mit zwei fixen Boni sind schlicht ein Designfehler - oder sie wurden gezielt designt, schlecht zu sein, also sind sie verschwendete Mühe. Beides nicht gut. Immerhin wurde das offenbar erkannt, denn das letzte solche LG ist schon mehrere Jahre her. Diese LGs sollten einfach über ihr ZA hinaus skalieren. Wenn man sich sowieso LGs höherer ZAs hinstellen kann und dadurch ein Vielfaches der Produktion für einen Bruchteil der Investition bekommt, welchen Sinn hat die ZA-Bindung dann noch?
Die anderen Nicht-Meta-LGs müssten jeweils einzeln betrachtet werden. Manche haben tatsächlich niedrige Werte. Die meisten erfüllen schlicht einen Zweck, der nicht (mehr) erfüllt werden muss.
Problem 2: Skalierung
Zum Glück haben wir hier Einsteins, die erkannt haben, dass ein lineares Wachstum der Kosten bei linearem Wachstum des Ertrages zu keinem guten Ende führt. Hurra! Was täten wir ohne sie.
Offenbar haben die noch nicht davon gehört, dass es noch andere Wachstumsarten neben linear und exponentiell gibt, aber schließlich hat ja nicht jeder Mathe studiert. Quadrate kennen die meisten ja nur als Schokolade.
Dass der Ertrag nach Stufe 10 abflacht ist an sich ja nichts Schlechtes. Das animiert primär dazu, mehr LGs aufzustellen oder sich generell auf etwas anderes zu konzentrieren. Wenn es optimal wäre, sich nur ein LG jeder Art zu stellen, wäre das sehr schnell sehr öde. Außerdem signalisiert es ein leicht erreichbares Ziel für den Otto-Normal-Spieler und sorgt dafür, dass der Abstand zu älteren Spielern nicht zu groß ist.
Was dedutlich weniger gut funktioniert, ist die Skalierung der Kosten und Belohnungen nach Stufe 10 - lineare Platzierungsbelohnungen und exponentielle Gesamtkosten führen zu einer sehr seltsamen Nettokostenkurve, die darüber hinaus sehr leicht kaputtgeht, wie man beim Orakel so schön sehen konnte. Häufig ist es am bequemsten, ein LG auf Stufe 10 einstauben zu lassen, da der Bonus erstmal nicht nennenswert steigt, dann die Stufen bis 60, 70, 80 durchjagt, und dann wieder aufhört.
Durch den verringerten Ertrag nach Stufe 10 geht der Anreiz zum Weiterleveln verloren, und für viele LGs lohnt sich das Investieren erst wieder, wenn man es in einem Zug durch die billigen Stufen schafft, die die Durchscnittskosten pro Stufe senken. Dann rechnet sich auch der geringe Ertrag wieder, weil er sich über 40-60 Stufen hin halt doch irgendwann läppert.
Das Ganze führt dann zu einer Anhäufung der LGs um Level 10 und 60+. Die Stufen dazwischen sieht man praktisch nur bei der Arche (weil es für die meisten das erste hohe LG ist), beim Alca (weil es eines der wenigen LGs ist, wo der Bonus nach Stufe 10 BESSER skaliert) und bei Himeji/Frachter/Virgo/BG (also LGs mit deutlichen Breakpoints, dafür haben die noch mehr tote Stufen zwischendrin). Naja, und LGs bei denen sich der Besitzer in ein zu großes Projekt gestürzt hat und zwischendurch die FP/BP ausgehen.
Und wenn die hohen Stufen dann erreicht sind und die exponentielle Kostensteigerung sich dann endlich mal gegenüber den linear steigenden Platzbelohnungen bemerkbar macht, dann aber richtig - es wird nicht zunehmend ineffizienter, es schlägt von akzeptabel auf hirnrissung um, über wenige Stufen hinweg. Tatsächlich gelevelt werden nur noch LGs, die anderweitig mit Spieleraktivität skalieren - Arche zum Fördern, Chateau zum Schleifen, AO und Alca zum Kämpfen. Und auch nicht unbedingt weil sie sich in absehbarer Zeit rechnen, sondern weil die FP halt da sind
Um es in einem Satz zusammenzufassen: Das jetzige System könnte nuancierter sein, statt wild von Effizienz zu Ineffizienz zu Effizienz zu Ineffizienz umherzuschlagen.
Dass da wohl im Nachhinein nicht mehr dran geschraubt wird, dürfte auch klar sein. Das heißt aber lange nicht dass es im jetzigen Zustand nicht schwere Fehler hat.
Wie es zB besser aussähe:
Stufe 1-10 wie jetzt. Ertrag, Kosten, Belohnungen skalieren alle großteils linear.
Stufe 10+: Ertrag wie jetzt (großteils linear aber geringer). Kosten steigen superlinear aber nicht exponentiell. Platzbelohnungen linear oder superlinear (kleinerer Exponent als Kosten).
Damit wäre man das Loch um die Stufen 30-70 los, und der Ertrag gegenüber den Kosten sinkt nach Stufe 10. Jede Stufe lohnt sich weniger als die vorherige, anstatt dass der Nutzen wild schwankt und dann plötzlich ins Nichts verschwindet.
Es kann ja immer noch so gebalancet sein, dass wir am Ende bei ähnlichen Ergebnissen um Stufe 60, 70, 80 oder so rauskommen, aber der Weg bis dahin und ab dort ist verbesserungswürdig.