Lasst uns schreiben...

DeletedUser25011

Guest
Moin,
hatte ja bei den Schreibwettbewerben immer ne Menge Spaß daran, die Geschichten zu entwerfen, daher hab ich für alle Texte, die ich in meiner Freizeit außerhalb dieser Wettbewerbe schreibe, jetzt mal einen eigenen Thread erstellt, damit sie vielleicht mal mehr Leute lesen, als nur ich selbst. :)
Wer Lust hat, kann ja auch seine eigenen Geschichten hier posten, das hätte doch was. :)
Aber nun, ohne großes Gerede, lasst uns anfangen :D


Die Tränen des Schicksals

Vögel zwitschern, warme Sonnenstrahlen fallen vom Himmel herab und verteilen sich wie ein Meer aus Licht über der von Blumen bedeckten Wiese.
Sie wachsen dort in allen Farben und Größen, mal dicht zusammen, mal weit verstreut und es ist, als würde man mit jedem Atemzug mehr und mehr dieser wunderschönen Szenerie in sich aufnehmen und von den unbekannten Gerüchen verführen lassen.
Vom Meer weht eine sanfte Brise herüber, umspielt seine Haare, sein Gesicht, seinen ganzen Körper. Die Augen geschlossen, voller Erwartung dessen, was nun passieren würde.
Das sanfte Rauschen der Wellen, das Knistern der Blätter, er wagt einen Schritt, noch einen.
Langsam beginnt er zu laufen, Schritt für Schritt auf das Meer zu, fasziniert von dem verheißungsvollen Flüstern der Wellen und dessen, was jenseits davon auf ihn warten mag.
Plötzlich bleibt er stehen, öffnet langsam die Augen und schaut sich um.
Ein Blick zurück, ein kurzer Gedanke, eine Träne, die über seine Wange läuft, aber nein.
Er kann nicht, aber er will auch nicht. Er wendet den Blick ab, wieder nach vorne gewandt, Richtung Meer.
Dann entdeckt er ihn. Ohne zu zögern läuft er los, immer schneller und schneller und fällt ihm um den Hals, Freudentränen bedecken seine Wangen, fallen herab und hinterlassen dort, wo sie den Boden berühren, eine wunderschöne Blume.
›› Mein Lieber, wie lange ist es her? ‹‹, fragt der eine, während er ihn fest in seinen Armen hält.
›› Eine Ewigkeit, so viele Monate und Jahre, beinahe ein ganzes Leben ‹‹, schluchzt der andere.
Und da stehen sie also, zwei Freunde, so lange schon voneinander getrennt, dass sie sich beinahe vergessen und entfremdet haben.
›› Wollen wir? ‹‹, fragt er schließlich, nachdem sich beide wieder voneinander gelöst hatten.
Er nickt und lächelt ihm aufmunternd zu.
Daraufhin ergreift sein Freund ihn, legt eine Hand unter seinen Rücken und stützt mit der anderen die Beine, sodass er ihn schließlich wie ein kleines Kind im Arm trägt.
›› Auf geht’s, flüstert er ihm leise zu, während sich seine Augen langsam wieder schließen.
Hätte er noch einen Blick zurück geworfenen, so hätte er die Botschaft der wunderschönen Blumen sehen können, welche bei genauem hinsehen einen Satz formen. Leb wohl Jeff.

Völlig bestürzt brach sie auf dem Boden zusammen, verloren in einem Meer aus Tränen.
Vor ihr ein Bett, das angeschlossene EKG verzeichnete keinen Ausschlag mehr.
Vollkommen verloren riss sie die Tür zum Flur auf, stolperte durch die Gänge, stütze sich hier und da an der Wand ab und öffnete mit letzter Kraft die Tür nach draußen.
Vögel zwitscherten, warme Sonnenstrahlen fielen vom Himmel herab und verteilten sich wie ein Meer aus Licht über der Wiese zu ihren Füßen.
Große Tränen der Trauer liefen über ihre Wangen, fielen in das sanfte Gras und hinterließen dort, wo sie im Boden versanken, eine wunderschön geformte Blume.
 

DeletedUser25011

Guest
Der kalte Regen, der vom Himmel aus in feinen Fäden auf den Erdboden fällt, ist alles, was man sieht. Es herrscht eine unangenehme Stille. Als hätten sich selbst die furchteinflößendsten Wesen im Schutz der Dunkelheit verkrochen und würden nur noch darauf warten, mich mit ihren langen klauen zu packen und zu sich in die Finsternis zu ziehen.
Plötzlich ein Funke, vereinzelte Lichter am Horizont, düstere Schatten der Vorahnung.
Kriegshörner schicken ihre ohrenbetäubenden Klänge voraus, das Hufgetrappel der Pferde, ihr schnauben, ein Fackelmeer über dem Horizont. Es ist soweit. Pfeile schießen durch die Luft, schwer gepanzerte Nahkämpfer dringen aus dem Burgtor direkt in den Lauf der Pferde, das Sirren der Schwerter, Reiter stürzen zu Boden, ein Schrei – Plötzlich bahnt sich ein einzelner Ritter den Weg durch die feindlichen Reihen, stößt jeden aus dem Weg, der nicht beiseite springt und sprintet mit seinem Pferd die Anhöhe zur Burg hinauf.
Seine Lanze, von Flammen umgeben, entzündet wie ein höllisches Inferno alles, was sie berührt. Rüstungen und Waffen der Krieger bieten keinen Schutz, Reihe um Reihe fällt zu Boden. Das Gesicht von einem Visier verdeckt, verhüllt in einer nachtschwarzen Rüstung, an der ein feuerroter Umhang im Wind hin und her weht.
Plötzlich reißt der General neben mir seine Hand in die Luft, verheißt alle Bogenschützen zum Angriff. Ein Meer aus Pfeilen schießt durch die Nacht, doch der fremde Reiter ist schneller, weicht nach links, nach rechts aus, duckt sich kurz und wird noch schneller.
Die brennende Lanze auf die Krieger vor dem Burgtor gerichtet, kein Anzeichen von Angst, keine Spur von Furcht. Mit einem Mal packt mich etwas am Arm – Ich blicke auf. Ein Soldat zerrt mich von der Mauer weg, schubst mich unsanft vor sich her, in den innersten Teil der Burg hinein, direkt zum Kerker.
Alle tragen große Kisten durch die Gegend, letzte Habseligkeiten und alles von Wert wird fortgeschafft, Befehle werden durch die engen Räume geschrien, Chaos breitet sich aus.
Verzweifelt irrt mein Blick umher, gefangen zwischen den Beinen der Soldaten, die mir jede Sicht versperren. Plötzlich ein Ruck. Jemand ergreift mich aus der Menge und beginnt zu rennen, erst langsam, dann immer schneller. Als ich die Augen wieder öffne, steht er vor mir.
›› Du musst fliehen, die anderen warten schon. Schnell jetzt, nimm das. ‹‹
Er drückt mir einige alte Schriftrollen und Goldstücke in die Hand.
›› Bring das zum Gelehrten Fabricius, er wird wissen, was zu tun ist. Ich bleibe hier. ‹‹
›› Nein, ich will nicht ohne dich fort! Komm mit mir, Vater, bitte, lass mich nicht zurück! ‹‹
Tränen laufen über mein Gesicht.
›› Vater, neeein! ‹‹ Doch so sehr ich auch schreie, es ist zu spät. Ein Soldat packt mich und schleift mich hinter sich in den unterirdischen Tunnel hinein, der aus der Burg hinaus führt.
Als mein Vater ihn für solch einen Fall errichten ließ, lachten sie ihn aus. Jetzt lacht keiner mehr.
Entfernt ist das Sirren der Schwerter zu hören, die Schreie der Verwundeten, das höllische Lachen des brennenden Ritters. Wir haben vielleicht verloren, doch der Kampf hat gerade erst begonnen...
 

DeletedUser25011

Guest
Weihnachtsstrudel

Nach einem ganzen langen Jahr,
ist die Weihnachtszeit nun wieder da.
Selbst der Schnee bittet zum Tanze,
verhüllt die Welt mit feinem Glanze
und in den Straßen fröhlich spielen
die Kinder mit dem Schneeball zielen.
Oh weh, da geht der Graus schon los,
Schneeball ins Gesicht – Wie aussichtslos!
Also schnell ab wieder rein,
in die Wärme, so ist´s fein.
Aus die Handschuhe und den Schaal,
Schuhe vielleicht ein andernmal
und gleich darauf zum Ofen lauf,
hol die frischen Kekse raus.
Oh, was ist denn hier passiert,
alle Kekse ausradiert.
Nach all dem Stress und all dem Trubel,
wo ist denn bloß der Weihnachtsstrudel?
Kind und Katze leicht bedrückt –
rück es raus, das letzte Stück!
Krümel helfen hier nicht weiter,
jetzt noch schnell zum Laden laufen,
um die letzten Plätzchen raufen,
und vielleicht ein Schnäppchen kaufen.
So erwacht es im Advent,
das Organisationstalent.
Dann Heiligabend ist´s so weit,
erstaunte Haltung macht sich breit:
Kinder öffnen ihre Gaben,
doch wollen mehr, nicht wen'ger haben.
Also fragt man sich erneut:
Wer hat den Weihnachtssinn zerstreut?
Ging es nicht mal um vielmehr,
als um Geld und Wertpapier?
Doch warum plagen mit den Fragen
und nicht lieber daran denken,
seinen Liebsten Zeit zu schenken.
 

DeletedUser25011

Guest
Blumensterben

Mein Hass gilt weinend dieser Welt,
die nichts als Zorn zusammenhält.
Wo nicht mehr Liebe und Gefühl
steh'n über Logik und Kalkül -
Wo nur noch Neider und Gestalten
sich streiten wegen Kleinigkeiten
und sei es um den größten Knopf,
der da liegt, vorm holsten Kopf -
Wo in den Köpfen jener Leut
man den Kontakt zum nächsten scheut
und aus der Einheit einer Art
den Rassenkampf hervorgebart.
Wie lange noch, bis alles endet,
bis sich die Menschheit selbst geschändet -
und der Panzer im Sudan
die letzte Blume überfahrn?
 

DeletedUser25011

Guest
Schneeschmelze

Was presst der Winter in Form und Gestalt,
sich erst im Frühling wieder befreit.
Verschlossen unter einer Eisesschicht,
erwacht das Leben wieder im Gesicht.
Und aus den Tiefen dringt hervor
des Gottes feinster Stimmenchor
und reicht dir lächelnd wieder dar,
was so lang verloren war.
 

DeletedUser38588

Guest
Sommerwanderung
Ein Feldweg führt, gesäumt von Feldern,
die – voller Korn, durchweht vom Wind
– in Gold sich wiegen neben Wäldern,
die stumm und majestätisch sind,

entlang am Bach, der froh und munter
spritzt, gluckst und plätschert, spielend fließt,
an dessen Ufern rauf wie runter
erblühend grünes Leben sprießt.

Ein Kranich hier, und dort ein Reiher
– stets auf der Jagd nach einem Fisch.
Und siehst Du da? An jenem Weiher,
die Quelle, sprudelnd, kühlend, frisch?

Ach, laß uns nur nicht zu sehr eilen,
zum Rasten lädt der Bronnen ein.
Zur Brotzeit laß‘ uns hier verweilen,
stellt sich doch langsam Hunger ein.

Hier draußen in den frischen Lüften
schmeckt jeder Bissen doppelt gut,
und dank den sommerlichen Düften
fühlt man sich frisch und ausgeruht.

Es ist jetzt kurz nach Tages Mitten.
Die Sonne, die von oben lacht,
hat eben den Zenith durchschritten;
wie hell und warm sie alles macht

Erquickt und satt wird aufgebrochen.
Ein Fuchs flieht, ich erkenn' ihn kaum
(Er hat uns Menschen wohl gerochen)
in seine Höhle unter‘m Baum.

Wie lange könnten wir noch gehen,
durchwandern so die halbe Welt?
Es gibt des Neuen viel zu sehen,
das ist’s, was uns daran gefällt.

Doch Helios will sich bald senken,
da Stund‘ um Stund‘ verrinnt und flieht.
Uns wird die Nacht dann Sterne schenken,
hoch oben, wo der Mond schon zieht.

Dem End‘ neigt sich der Tag entgegen,
der Heimat führt der Pfad uns zu.
Er, der uns schützt auf allen Wegen,
Er wache auch ob unsrer Ruh‘!
(geschrieben Februar 2002)
 

DeletedUser38588

Guest
Zugreise

Im Zug hat man von einem viel;
Du weißt, damit mein‘ ich die Zeit.
Es ist vom Fahrtbeginn zum Ziel
halt leider manchmal ziemlich weit.

Auch ich trat eine Fahrt heut‘ an,
der Urlaub war recht schnell vorbei.
Die Reise geht, teils mit der Bahn,
zurück nach Kappeln an der Schlei.

So schreibe ich Gedanken nieder,
eh sie mir eilend schnell entrinnen.
Vielleicht siehst Du Dich darin wieder –
und möge Dir die Zeit verrinnen!

Man sieht manch einen voller Hast,
wenn wartend man am Bahnsteig steht:
„Ich habe grad‘ den Zug verpaßt
und weiß nicht, wann der nächste geht!“

„Ich habe gestern – Liebling, doch! –
die Fahrkarten gekauft. Wann, wie...
verflixt, wo hab‘ ich sie denn noch
hineingesteckt... ah, hier sind sie.“

Und sitzt man schlußends auf dem Platz,
so hat man seine Ruh’ noch nicht.
Ein alter Mann macht laut Rabatz,
kaum daß der Schaffner außer Sicht.

„Da, wo Sie hocken, ist mein Sitz!
Fünf Euro hat er mich gekostet.“
Ein Junge flüstert dazu spitz:
„Der ist ja geistig voll verrostet...“

„Es stimmt, das ist zwar Sitzplatz 10,
jedoch im Wagen Nummer drei.
Sie sollten schleunigst weitergeh’n –
Dort drüben ist Ihr Abteil zwei.“

Ich lehnte mich entspannt zurück,
begann, mein Buch endlich zu lesen.
Ein Schrei! Ich habe heut‘ kein Glück...
Das war die Ruhe wohl gewesen:

Ein Kleinkind tobt in Zorn und Wut:
„Ich will nach Hause! Jetzt sofort!“
Die Eltern: „Psst! Es ist ja gut.
Beim nächsten Bahnhof sind wir dort.“

Ist diese Hürde dann genommen,
fällt plötzlich meinem Nachbarn ein:
Er hat gerade Durst bekommen
Und sucht darum das Bistro heim.

Doch schneller, als mir dieses lieb,
sitzt er schon wieder neben mir.
„Die Preise!“, schimpft er, „Dieser Dieb!
Vier Euro wollt‘ er für ein Bier!“

„O, Herr – laß mich bald weg hier sein!“,
schick‘ ich ein flehend Stoßgebet.
Da mischt der Kerl sich wieder ein:
„Herrje, wir sind ja viel zu spät!

Naja, egal – Sie sind ja nett.
Wo kommen Sie denn, bitte, her?“ –
„AuFranken .“ – „Ach, nein, wie adrett!
Ja, Bayern ... das mag ich auch sehr.“

Ich bleibe still. Selbst wenn ich sage,
daß Franken nicht gleich Bayern ist,
wüßt er’s nicht mehr am nächsten Tage
weil er - so scheint’s mir - schnell vergißt.


So füg’ ich meinem Schicksal mich,
es scheint mein Tag heut’ nicht zu sein.
Dann plötzlich kracht es fürchterlich,
als stürzte ein Gebäude ein.

Der Koffer meines Nachbarn liegt
halb offen hier im Gang herum,
und all der Inhalt dessen fliegt
daraus hervor – ach nein, wie dumm... J

Ein junges Ding, den Tränen nah,
wollt’ ihr Gepäck nur runter heben,
wobei das Unglück dann geschah -
er möge es ihr doch vergeben.

Doch so schlimm schien’s ihm nicht zu sein,
obwohl er zunächst wütend tat :
„Sie laden mich zum Kaffee ein,
und dann ist’s gut – das ist mein Rat.“

Mir war’s nur recht, ich war allein
und lehnte mich entspannt zurück.
Und in der Ruhe sah ich ein:
Mir fehlte nur Geduld zum Glück.
(geschrieben März 2007)
 

DeletedUser38588

Guest
Ode an meinen Fünfender

Es ist gar nicht so lange her,
da traf man sie noch häufig an.
Ja, in der Tat, man sah mal mehr
im Dorf wie auf der Autobahn.

Was soll zu meinem Elch ich sagen?
Ich weiß, daß selber Ihr es wißt.
Und doch will ich es eben wagen,
bevor manch and‘rer dies vergißt:

Schwere Lasten tragend klaglos,
schnell wie der Wind im Sauseschritt
- dann auch mit Durst, das ist wohl fraglos,
doch macht der Diesel vieles mit.

„Prosit, er möge lange leben!“,
was Volvo nahm sich einst zum Herz.
Der Vater konnt‘ dem Sohn ihn geben,
doch kam mit Ford dann der Kommerz.

Was soll ein Neuer mir denn bieten,
das ich im Elch nicht schon längst hab?
Es reicht ja schon, sich was zu mieten.
Das ist ganz schnell der Neugier Grab.

Der Feinstaub, sagst Du? Ich muß lachen.
Als ob Benziner sauber wären…
Plaketten sind nur halbe Sachen,
laß eines Bess’ren Dich belehren.

Zu „Stickoxiden“ sag‘ ich nix,
kaum daß das Thema mich geniert.
Wie ein Benziner "NOx":
Kein DPF, der’s generiert.

Pfeif d’rauf! Zum Trotz! Es ist egal!
Die Alten fahren weiterhin.
Noch haben wir beim Kauf die Wahl:
V70 I? Viel Gutes drin.

Man räumt den Kofferraum nicht auf.
Pack das, was mit muß, einfach rein!
Zur Not mach‘ halt die Fondstür auf
und schieb von links den Kram hinein.

Von rechts her packe dann das Kind
auf den ab Werk bereiten Platz.
Da Elche durchaus durchdacht sind:
Behütet wird der kleine Schatz.

Mein Partner sitzt dann neben mir.
Ob ich nun fahre oder sie,
entscheiden auch mal ganz spontan wir:
Den Elch mag jeder, irgendwie.

Das fängt doch schon beim Sitzen an!
Satt saugend, passend, saubequem,
verstellbar bis ins letzte Gran,
der Rundblick ist auch angenehm.

Der Anlasser hat seinen Saft?
Da schüttelt alles sich einmal.
Fünf halbe Liter haben Kraft
- der Anzug ist phänomenal.

Wer will, kann jetzt statt reisen rasen,
natürlich kriegt der Elch das hin.
Und hat nicht jeder solche Phasen?
Mit ihm ist das ein Lustgewinn.

Doch fährt man nun mit wenig Gas:
Franken – Holland und zurück
mit einem Tank? Na klar geht das,
und sehr entspannt… im guten Stück.

Und wahrlich, schlecht sieht er nicht aus.
DAS nenn‘ ich Stolz, so steht er da.
Verwechseln gibt’s hier nicht frei Haus,
statt Einheitsbrei gibt’s Charisma.

Nur eines findet mein Bedauern,
daß viel zu spät wir uns gebunden.
Dies wäre noch ein Grund zu trauern!
Doch besser spät als nie gefunden.
 

DeletedUser38588

Guest
Silvesterfeier (Auszug)

- die Überraschung ist gelungen!
Und als der letzte Ton verklungen,
da schießen Sterne in den Himmel.
Die „Ah“s und „Oh“s aus dem Gewimmel

vergeh’n im Krachen, Donnern, Sirren,
zum Firmament Raketen schwirren,
die Menge johlt, die Menschen kreischen –
um einen Blick d’rauf zu erheischen,

reckt jeder seinen Kopf nach oben,
wo Sterne, Pfeifer, Heuler toben,
leuchtend, explodierend, zischend,

die Grenz’ von Tag und Nacht verwischend

gewitterdonnernd, Sonnen gleichend,
daß selbst Hephaistos neiderbleichend
sich nunmehr eingestehen müßte
(so er es denn nicht schon längst wüßte),

daß Feuer, Rauch und glühend Strom
sich lange Zeit die Menschheit schon
bei Feiern gern zunutze macht,
vor allem heut’ – mit welcher Pracht!

Jedoch kann auch die schönste Zeit
nicht dauern alle Ewigkeit.
Es läßt so nach und nach der Glanz
Am Himmel nach, bis letztlich ganz

verstohlen ein Raketchen flimmert,
das gleichsam um sein Leben wimmert...
Als sei ihm diese Gnad’ erwiesen,
sieht plötzlich man zum Himmel schießen

2000 and’re – dann ist Schluß,
weil alles mal vorbei sein muß.
Es donnert, blitzt – die Zauberei
ist damit endgültig vorbei.

Zunächst nur Stille, jedoch dann
Durchbricht ein neuer Laut den Bann.
Ein Kind ist’s, dessen Händchen patschen –
Gleich d’rauf beginnen mehr zu klatschen,

und, wie um den Vergleich zu wagen,
so stürmt der donnernde Applaus,
soweit ihn nur die Lüfte tragen,
weithin in diese Nacht hinaus.

(geschrieben 2001)
 
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