Ohne jetzt im Detail auf die Diskussion zwischen Quoras und Nickolodeon einzugehen, möchte ich kurz sagen, dass Preise grundsätzlich fiktiv sind. (siehe dazu Darlegungen des Ökonoms Prof. Jürgen Kuczynski) Preise sind die Abstraktion eines Tauschwertes und der Tauschwert basiert auf der Arbeitsleistung, die in das Produkt eingeflossen ist. In die Erschaffung der angeboten Waren hier tendiert die enthaltende Arbeitsleistung gegen Null, denn Bits und Bytes können einfach kopiert werden, insofern diskutiert ihr etwas an dem Problem vorbei.
Was mir aber eigentlich auf dem Herzen lag, dass Innogames mit diesem Event mal wieder gezeigt hat, dass sie uns Nutzer für absolute Vollidioten halten. Ein Angebot 50 FP (7 übrig) suggeriert, es gäbe einen Warenbestand an FP, der irgendwann alle wäre. Dieses Framing ist vermutlich auch notwendig, dass jemand dafür umgerechnet ca. 10€ ausgeben soll. (Der Einfachheit halber rechne ich einfach mit 1 Diamant = 1 Cent.)
Der ersten Aussage stimme ich uneingeschränkt zu. Das habe ich schon in einem meiner ersten Beiträge zu dem Thema erklärt.... jeder Preis ist erst mal fiktiv. Dazu benötige ich keinen Professor der mir das erläutert, sondern reinen gesunden Menschenverstand. Du nennst es Tauschwert, der es ja auch ist, weil ein Kauf ist letztlich nichts anderes als ein Tausch gegen ein als allgemein gültiges als Tauschmittelersatz eingeführtes Produkt, dass es den Tauschern leichter macht Werte zu vergleichen, nämlich Geld. Ich habe es "den Preis den ein Hersteller dem Artikel gibt, von dem er glaubt, dass er den Artikel damit gut absetzen kann und Gewinne damit macht" genannt. Manche irren sich gewaltig bei der Preisgestaltung und gehen damit Pleite oder kriegen es gerade noch gebacken das Ruder herum zu reißen und ändern diesen fiktiv angesetzten Preis. Andere, wie auch Inno (glaube ich jedenfalls), haben gut kalkuliert und sind damit erfolgreich. Unabhängig davon, dass ich bisher nicht einen Cent ausgegeben habe, heißt das nicht, dass die Preiskalkulation daneben ist. Die Masse an Spielern und der Erfolg des Unternehmens (ich habe den Eindruck, dass Inno erfolgreich ist, ich habe die Bücher nicht geprüft) sprechen dagegen. Ich sehe wie manche Spieler die ich persönlich aus dem Spiel kenne (nicht RL) und die entweder sogar noch in einer der Welten in denen ich spiele mit mir in einer Gilde sind oder es zumindest waren, richtig viel Geld in die Hand genommen haben und nach 3 Tagen schon weiter waren als ich nach Jahren und kaufbare Gebäude haben und zwar in einer Menge bei der ich mich nur wundern konnte, wie viel Geld der Wohl in die Hand genommen hat. Haben die aber nur ein einziges mal in dem Ausmaß gemacht... vermutlich um schnell durchzustarten. Vermutlich war das ein komplettes Monatsgehalt (wobei das auch eine sehr vage Aussage ist... weil woher wisst Ihr was ich verdiene oder ich was Ihr verdient ^^ aber ich glaube einer hat sich 10 Winterbäckereien komplett ausgebaut und 10 schwarze Türme hingestellt und noch ein paar andere Kleinigkeiten), dann bin ich davon überzeugt, dass es bei den vielen tausenden Spielern nicht nur vereinzelt solche Spieler gibt, aber auch die Art Spieler, die kleine Mengen Geld bringen, das aber regelmäßig. Einige bringen schnell viel Geld, andere bringen immer wieder kleine Beträge. So läuft das Geschäft nun mal.
Wäre die 2-te Aussage nicht gewesen, hätte ich den Like gesetzt.
Das Thema das Inno einen "Warenbestand" suggeriert, der abverkauft werden kann, den Vorwurf müsste man dann jedem Publisher am BF (und auch an anderen Aktionstagen...) machen.
UbisSoft, Blizzard, 2K, EA, MS-Games, um nur mal ein paar wenige zu nennen, nutzen diesen Tag auch und schreiben "das Angebot ist nur noch heute gültig". Damit wird meiner Meinung nach nicht suggeriert dass es einen Warenbestand gibt. Damit wird eindeutig erklärt, dass es ein befristetes Angebot ist. Und wer Rabattaktionen kennt und wie sie zu funktionieren haben weiß, ein Unternehmen dass eine Rabattaktion macht, muss auch ausreichend Produkte vorhalten, damit diese Aktion ausreichend lange laufen kann. Da es sich hier um ein digitales Gut handelt, das unbegrenzt kopiert werden kann, ist schon mal sichergestellt, dass der Artikel nicht ausgeht. Wie soll da jemand befürchten, das Produkt wäre "alle" wie Du es nennst? Wer das befürchtet, der könnte von manchen für einen Vollidioten gehalten werden. Ich würde nicht so weit gehen, nicht jeder ist gut informiert. Nur das Angebot endet und zwar zu einem sehr genau definierten Zeitpunkt. Also eine sehr klare und verbraucherfreundlich kommunizierte Aktion. (ich habe nichts über die Wertigkeit des Angebotes geschrieben). Wer mehr hineininterpretiert und einen Warenbestand unterstellt, der hat eben einfach nur mehr hineininterpretiert als es sollte. Soll Inno jedem dieser Angebote ein kleines Sternchen neben dem Preis hinzufügen und unten klein drann packen, "Achtung, es handelt sich bei dem Artikel um ein unbegrenzt verfügbares immaterielles Gut*? Dann würde ich glauben, Inno hält mich für unterbelichtet. Das wäre als ob man an Eis einen Warnhinweis schreibt, dass es schnell gegessen werden muss wenn es in der Schale oder im Hörnchen ist, weil es ansonsten schmilzt.
Worum es mir in diesem Punkte ging, dass hier ein Bild suggeriert wird, das man einerseits schnell zugreifen muss, sonst spart man nicht ... und das ist Verbindung mit dem Taschengeldparagraphen und dem Gerichtsurteil zu, ich glaube, "Metin 2" schon sehr bedenklich, weil das an gewisse windige Haustürverkäufer erinnert, vor denen Eduard Zimmemann ("Vorsicht Falle!") schon vor 60 Jahren warnte und andererseits eben durch die Limitierung versucht wird, einem völlig wertlosen immateriellen Nichts, also dem Ladezustand von irgendwelchen Transistoren in irgend einem Chip eines Servers, den Wert eines materiellen Gutes zuzuschreiben.
Ein zeitlich begrenztes Sonderangebot (was es auch so in Geschäften in der Stadt gibt) besagt immer: schnell zugreifen, sonst kriegst Du es zu dem Preis nicht mehr". Übrigens bestätigst Du mit der Aussage genau das was ich gerade erklärt habe, es wird nicht ein Warenbestand suggeriert sondern ein Angebot das nicht lange verfügbar sein wird (aus welchem Grund auch immer... es mag sogar sein, dass es so schnell vergriffen ist, dass es einen niedrigen Warenbestand aufgewiesen hat). Ein Mensch der sich über den Artikel informiert den er kaufen möchte, weiß in der Regel, dass digitale Güter kopiert werden können und damit unbegrenzt verfügbar.
Es gibt die sogenannten Ingame-Geldfallen. Bisher bin ich nie über eine solche Falle bei Inno gestolpert. Daher sehe ich auch was den Taschengeldparagraphen betrifft hier keinen Zusammenhang. Ich als Erwachsener und Vater kleiner Kinder bin dafür verantwortlich, meine Kinder vor Gefahren zu warnen. Ich erkenne hier keine Gefahr. Es ist nichts versteckt. Aber ich habe meinen Kindern erklärt, wenn ihr etwas in der Art seht, ist das etwas was gekauft und bezahlt werden muss. Wenn Du davon etwas kaufst, rechne Dir aus wie viel Du dafür ausgeben möchtest und ob dein Geld dann noch reicht um andere Dinge zu kaufen, die Du kaufen wolltest...
Und was das völlig wertlose immaterielle Nichts betrifft.... Werte werden von Menschen individuell vergeben. Werte werden zwar von Normen mit bestimmt, aber jeder einzelne Mensch bemisst den Wert eines Artikels, egal ob materieller Artikel oder wie hier ein Immaterieller selbst. Weder Du noch ich noch egal wer von uns kann den Wert für die Pakete so bemessen, dass sie für jeden gelten. Nicht mal Inno kann das. Aber diejenigen die die Angebote annehmen haben es als wertig genug bemessen, dafür Geld auszugeben. In dem Moment indem Inno damit ausreichend Geld einnimmt, hat Inno es aber geschafft, den Wert so gut zu bemessen, dass ausreichend Käufer da sind. Das zeichnet einen guten Unternehmer aus. Und daher finde ich eine Diskussion hierüber so lange, wie man sich an gewisse Kommunikationsregeln hält interessant, aber nicht wirklich zielführend, wenn es darum ginge Inno zu bewegen die Preise zu ändern. Sogar wenn Inno die Preise um 99 % senken würde, würde es mich nicht dazu bewegen dafür Geld auszugeben. Und es freut mich, dass ich das offen schreiben darf und nicht befürchten muss meinen Account deswegen gesperrt zu bekommen, weil an mir nichts zu verdienen ist. Ich kann mich auch nicht darüber beschweren, beim Support schlechter behandelt zu werden als zahlende Spieler. Das kenne ich aus andren Spielen anders. Einige von den anderen Spielen bei denen nur zahlenden Spielern schnelle Hilfe geboten wurde gibt es aus dem Grund nicht mehr. Weil Spieler die nicht zahlen und zusätzlich nicht spielen können weil die Technik nicht läuft wandern ab und suchen sich Spiele die funktionieren. Spieler die gezahlt haben würden länger warten als die, die nicht zahlen. Sie würden zwar lautstarken Protest anmelden, wären aber geduldiger. Sie wollen ihre "Investition" nicht verlieren.
Und Spiele ohne nicht zahlende Spieler sind deutlich unterbesucht und daher uninteressant. Inno macht das schon recht gut, was das kaufmännische betrifft. Das ist meine persönliche Meinung. Die ändere ich auch nicht. Das hat nichts mit anderen Punkten zu tun, die ich sehr wohl kritisiere.
Und die immer wiederkehrenden zeitlich begrenzten Aktionen, da muss ich Ash beistimmen, die Inno zusätzlich zu den dauerhaft angebotenen "Produkten" mit festen Preisen anbietet zeigen, dass es sich für Inno lohnt, diese Aktionen immer wieder neu und unverändert zu starten. Insofern sind diejenigen die kaufen in ausreichender Zahl zu jedem der Aktionszeiträume verfügbar. Sonst hätte Inno da längst was an den Preisen geändert. Auch die Preise für die immer erhältlichen Artikel sind (das habe ich auch vorher schon mal erwähnt) in den vielen Jahren nur einmal erhöht worden. Jedenfalls entsinne ich mich nicht, dass es öfter war.