Thema: Erpressung, Drohungen erlaubt?
Hallo zusammen,
ich habe da mal eine Frage:
Ist es erlaubt seinen Nachbarn zu drohen oder sie zu erpressen?
Bsp.
Wenn du nicht meine LG mit deinen Forge-Punkten förderst, dann plündere ich dich ab jetzt regelmäßig!
Nicht ganz so direkt, dennoch deutlich genug, wurde ich von einem ganz großen aus meiner Nachbarschaft so angeschrieben.
Ich habe ihn darauf hin angeschrieben und er hat mir gesagt, dass das Spiel eben so ist.
Also, wenn so etwas wirklich erlaubt ist und bekannt wird, dann gibt es bald keine neuen mehr hier, weil sie entweder keine Punkte mehr zum forschen haben oder niedergeplündert werden, oder was meint ihr?
Stadt-Info von Waldenau / Cirgard:
Waldenau - Gildenfreie Stadt
Motivieren wünschenswert - Polieren überflüssig
Habt Dank
"Liebe Nachbarschaft: Wer hier ohne Genehmigung
etwas poliert, erlangt automatisch Feindstatus! Wer
hingegen motiviert oder gar in LGs investiert, sichert
sich dadurch einen entsprechenden Plünderschutz."
Hallo und einen schönen guten Abend,
~~
Zurm Thema allgemein:
Erpressungen möchten wir nicht dulden, hier greift §8 der Spielregeln - Fairplay! Diese Fälle werden nach Meldung dennoch stets individuell geprüft. Ein "Ich poliere dich nicht mehr, wenn ..." ist nicht gleichzusetzen mit einer Angriffsdrohung ala "Ich greife dich täglich an, wenn..." oder " Wenn du mir nicht täglich FPs spendest, dann plündere ich..."
Liebe Grüße und einen schönen Samstagabend,
Johanna
Als Antwort auf die Frage des TE:
Wer an einem Mehrspieler-Strategie-Spiel teilnimmt, der sollte auch als noch so passiver Spieler zum einen strategisches Verhalten anderer Spieler in Betracht ziehen, vor allem aber auch auf die Möglichkeit gefasst sein, dass von anderen versucht wird, mit ihm in jeglicher im Spiel zur Verfügung stehender Form in Interaktion zu treten.
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In diesem Spiel jemandem "vorzuschlagen", ihn nicht mehr zu plündern, wenn er dafür im Gegenzug motiviert oder FP spendet ist keine Erpressung.
Eine Erpressung kann nur vorliegen, wenn dem Erpressten angedroht wird, ihm durch strafbare Handlung einen (Vermögens-)Schaden zuzufügen.
Hier sind das Plündern und das Motivieren vom „Gesetzgeber“ (Betreiber FoE) legalisierte Mittel zur Interaktion.
Es ist gestattet, diese Mittel einzusetzen, also ist logischerweise auch der „Handel“ mit diesen Mitteln gestattet, solange dadurch keine anderen bestehenden Regeln verletzt werden.
Und es kann nach hier geltendem Recht nichts anderes als ein „Handels-Angebot“ sein, seinen Mitspielern „Nichtplündern gegen Motivieren (oder Forge-Punkte)“ anzubieten.
Werbung für den Handel einer legalen Dienstleistung gegen eine legale Dienstleistung.
Denn es wird eine Dienstleistung angeboten (das Nichtplündern), die den Mitspieler vor möglichem „eigenverschuldetem“ (schlechtes Produktionstiming, keine Verteidigung, etc…) und auch möglichem „unverschuldetem“ (mangels [Spiel]Zeit niedrigeres Zeitalter, darum schlechte Verteidigung, etc…) Schaden bewahren kann. Bezahlt wird mit dem Motivieren.
Im Prinzip wie bei einer Vollkasko-Versicherung.
Und ja, augenscheinlich auch das gleiche Prinzip wie bei einer Erpressung…
…aber jetzt kommt‘s >> der angesprochene Spieler kann dieses Angebot OHNE jedweden Nachteil zur bestehenden oder einer zukünftigen LEGALEN Situation ablehnen, also ohne, dass zu seinem Nachteil eine strafbare Handlung ausgeübt werden kann, und somit handelt es sich im Sinne des hiesigen Rechts immer noch um Werbung und nicht um Erpressung!
Das wäre es lediglich, wenn hier das Plündern illegal wäre.
Als Nötigung anzusehen wäre möglicherweise eine andauernde direkte (persönliche, z.B. per Post) Wiederholung dieses Angebotes, wenn es bereits abgelehnt wurde. Jedoch eben nicht wegen des Inhalts, sondern wegen der „Nichtunterlassung des Angebots“ trotz erfolgter Ablehnung.
„Passive Werbung“ in der Stadtinfo dagegen ist nicht einmal ein persönliches Angebot an einzelne Spieler, sondern lediglich eine allgemeine Information darüber, wie die (legalen) Spielinhalte genutzt werden.
Es wird niemand gezwungen, eine Stadt zu besuchen um dort die Info zu lesen, also kann von solcher „andauernden“ Info bzw. Werbung auch keine persönliche Bedrohung ausgehen.
Allerdings macht auch in der Werbung der „Ton die Musik“; und weil die direkte Werbung, also das gezielte ansprechen von möglichen "Handelspartnern", hier wohl oft in der falschen „Tonlage“ rübergebracht wird, in den meisten Fällen dann natürlich auch noch Spielern angeboten wird, die sich ohnehin in der „Opferrolle“ befinden, wird so eine Werbung leider meist nicht als ein Angebot (welches es aber nun mal ist, da es ja für beide Seiten Vorteile bietet), sondern fälschlicherweise als Erpressung angesehen.
Hier mal zwei „Musikbeispiele“ für Handelsangebote:
Melodie 1):
“Lieber Mitspieler, ach, du glaubst gar nicht, wie teuer der Unterhalt einer riesigen Armee ist. Aber ich brauch‘ die doch, sonst kann ich gar nicht so wie ich es gerne mag dieses Spiel weiterspielen. *heul...*
Darum bin ich regelrecht gezwungen, aus jeder Stadt nach einem Angriff alles irgendwie Bewegliche von noch so geringem Wert zu requirieren. *seufz…*
Aber das finde ich ja selbst ganz furchtbar böse und verabscheuenswürdig, nee, anderen was wegnehmen, das muss man doch nicht gerne machen, oder? *sülz…*
Aber sag mal bitte, wo du doch keine Soldaten hast und gar nie kämpfen tust, hättest du nicht Lust bei mir was zu motivieren und dabei sogar Blaupausen zu suchen? *umgarn…*
Das wär so lieb, *schluchz…*, und das würde mir so helfen und dann brauch‘ ich ja auch gar nie mehr was aus deiner schönen Stadt mitzunehmen. *sülz und schleim…*
Und das wäre doch auch für dich gut, du hättest z.B. viel weniger Stress dadurch und letztendlich ja auch mehr Wirtschaftlichkeit in deiner Stadt. *immer noch schleim…*
Und dann wär’n wir ja eigentlich sogar richtige Freunde! *freu…*“
(…nur ein Angebot [oder eine flehentliche Bitte sogar, *trief…*]. Relativ freundlich geschrieben; hoffe ich; jedenfalls beinhaltet das Angebot keinerlei Bedrohung oder gar Erpressung)
Melodie 2):
„Hör zu du Hirtenkind, fang an in meiner Stadt zu motivieren, dann hör ich auf dich zu plündern!“
(…inhaltlich identisches Angebot, aber unglücklichere Wortwahl; kaum Aussicht auf Erfolg, und wegen der verunglimpfenden Anrede ein persönlicher Angriff. Trotzdem dürfte vom Support hier nicht das Angebot, sondern lediglich die Ausdrucksweise moniert werden)
Und das Fair-Play wird auch höchstens durch die Wortwahl, nicht aber durch den Inhalt verletzt.
Wie dem auch sei, wenn jetzt vom Support so ein Angebot wegen des Inhalts verboten wurde (wie angeblich geschehen!?), dann ist das eine ziemlich fragwürdige Doppelmoral, ähnlich dem abstinenten Kneipenwirt, der seinen Gästen sagt: “Jungs, ich will euch wohl Bier verkaufen, aber hier trinken oder mitnehmen is‘ nich‘!“
Natürlich kann und darf der Spielbetreiber als „Gesetzgeber“ durchaus festlegen, dass das Aushandeln sonst erlaubter Spielinhalte (teilweise) verboten ist.
*1) Dann MUSS es aber für alle und in jedem Fall verboten sein, und darf nicht je nach Ansicht und Auslegung (sprich nach Lust und Laune oder Empfindlichkeit des Mitarbeiters) bewertet werden.
Das Verbieten des Handels mit ansonsten legaler „Ware“, nur weil der Vorteil des Handels von einem Handelspartner nicht erkannt wird, wäre aber meiner Meinung nach der größte Humbug, dann müsste man konsequenterweise auch den gesamten Güterhandel verbieten, sobald z.B. jemand chattet: „Suche 10 Nippes, biete 10 Kappes.“
Ich persönlich „fühle“ mich durch solche „kriminellen“ Angebote oft wirtschaftlich bedroht oder sogar erpresst, denn wenn jemand Güter sucht hoffe ich immer, nur 8 für 10 bezahlen zu müssen.
Und andersrum, bei jedem Handel(s-angebot) mit sich „unwohl“ fühlenden „Geschäftspartnern“, sei es nun um Güter, Forgepunkte, Plünderei, Motivation oder sonstige Interaktion, immer einen Mod. oder Support als Schiedsrichter (und dann je nach Tagesform oder Kaffeemarke) entscheiden zu lassen, ist ja noch bescheuerter.
Also,
FREIHEIT für den Handel !!!
Aber bitte mit freundlicher Musik...